Pressemitteilungen

Die Stadt Gotha stellt sich gegen die Änderung des Landesentwicklungsprogramm

Karte 2: Zentrale Orte, Mittel- und GrundversorgungsbereicheKarte 2: Zentrale Orte, Mittel- und Grundversorgungsbereiche

Die Landesplanungen aller Bundesländer in der Bundesrepublik Deutschland müssen gemäß des Raumordnungsgesetzes klare Grundsätze und Ziele der räumlichen Entwicklung darstellen. Dies geschieht in entsprechenden Konzeptionen, in Thüringen im Landesentwicklungsprogramm. Damit soll eine gesteuerte, verträgliche und nachhaltige Entwicklung des Bundeslandes nachgewiesen und gewährleistet werden. In regelmäßigen Abständen ist dies zu überprüfen und ggf. anzupassen.

Vor diesem Hintergrund beabsichtigt nun das Land Thüringen eine Änderung des Landesentwicklungsprogramms, die eine grundlegende Änderung der räumlichen Strukturen hervorrufen wird und nach Ansicht der Stadt Gotha ein enormes Ungleichgewicht der Ziele und Strategien der räumlichen Entwicklung von Thüringen hervorrufen wird.

Daher stellt sich die Stadt Gotha entschieden gegen die Ausweisung weiterer Oberzentrum in Thüringen. Die aktuelle Struktur der Städte, die übergeordnete Aufgaben für sich und ihr Umland wahrnehmen, ist beizubehalten. Eisenach und Nordhausen als klassische gewachsene Mittelstädte zu einer Funktion zu erheben, die die enge städtische Struktur von Thüringen nicht rechtfertigen, ist nicht der Realität der teilräumlichen Entwicklung nicht angemessen. Das geplante südthüringische Oberzentrum spiegelt ebenso keine funktionsfähige und sinnvolle Einheit wieder - egal ob Suhl, Zella-Mehlis, Schleusingen und Oberhof mit oder ohne Schmalkalden und Meiningen agieren. Solch ein Konstrukt kann mit Erfurt oder Jena nicht gleichgesetzt werden und wird auch nicht durch diese Ausweisung jemals diesen Stellenwert erreichen. Vielmehr führt es zu einer fehlgeleitet Ansiedlungs- und Finanzpolitik des Landes. Denn die Nachteile werden andersausgerichtete gewerbliche Entwicklungen und landesgesteuerte Ansiedlungspolitik in Sachen Verwaltung, Bildung, Kultur und Freizeit sein – und damit eine erhebliche Abweichung vom festgesetzten Entwicklungskorridor des Landes Thüringen entlang der A 4 – zu dem Gotha gehört und sich stets zwischen Erfurt und Eisenach behaupten muss und trotzdem für den ganzen Landkreis attraktive Angebote und gute Lebensverhältnisse bietet. Eine Entwicklung wie oben beschrieben wird dazu führen, dass die Stadt Gotha diese Angebote nicht dauerhaft halten werden kann und darunter auch das Umland leiden wird und weitere Entfernungen in Kauf nehmen müsste. Das kann und sollte nicht das Ziel sein.