Gotha trauert um Ehrenbürger Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha


Er war gern in Gotha. Ja, man kann sagen, dass er sich in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten wirklich in seine Heimatstadt Gotha verliebt hatte. Nun hat Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha am 3. April 2025 seinen Lebensweg beendet. Das Mitgefühl der Bürgerinnen und Bürger Gothas gehört seinen Kindern, mit dem Chef des Hauses Hubertus Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha.
„Ich war durch das persönliche DU seit über einem Jahrzehnt mit einem wunderbaren Menschen verbunden, dessen Familiengeschichte zu den bewegendsten Chroniken dieses Jahrtausends gehört, der mich begleitete wie ein väterlicher Freund, der Gotha liebte wie ein Teil des Gothaer Liebespaares, der sich den Bürgern verbunden fühlte bei jedem Blick auf das Schloss seiner Ahnen und der Entscheidungen traf, die Gothas Weg in die Zukunft maßgeblich mitbestimmten“, so schildert Oberbürgermeister Knut Kreuch den Verstorbenen.
Andreas Prinz zu Sachsen-Coburg und Gotha ist als Chef des jüngsten ernestinischen Herzogshauses, genauso ein direkter Nachkomme von Herzog Ernst dem Frommen, wie vom ersten Thüringer Landgrafen Ludwig dem Springer oder von Dedo I., dem Herren von Wettin. 1943 geboren, verbrachte der junge Adelsspross seine Jugend in Amerika und kam nach Deutschland zurück, als er den Militärdienst leisten wollte. In Hamburg traf er seine Frau und der glücklichen Ehe entstammen die Kinder Hubertus, Stephanie und Alexander.
Bis zu seinem 47. Lebensjahr blieb ihm der Zugang zum Erbe seiner Familie in Thüringen verwehrt und mit der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze führte ihn sein Weg sofort nach Gotha, um in Augenschein zu nehmen, was seine Familie mit diesem Landstrich verband. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, formuliert es Oberbürgermeister Knut Kreuch „denn Bauwerke und Wald, genauso wie die Weltoffenheit der Menschen faszinierten den jungen Prinzen aus dem Hause Sachsen-Coburg und Gotha“.
Für Andreas Prinz von Sachsen-Coburg und Gotha war klar, dass seine Familie nach Gotha zurückkehren muss und deshalb stellten sie auch die Anträge, um Verantwortung für den angestammten und enteigneten Besitz zu übernehmen. Lange wurden keine Entscheidungen getroffen, dass betrübte auch Prinz Andreas und deshalb setzte er, nach dem Tod seines Vaters alles daran, um die Ansprüche rechtlich zu klären. Mit seinem Einverständnis eine gütliche Einigung für die ungeklärten rechtlichen Fragen herbeizuführen, ebnete er Gotha den Weg zu internationaler Bedeutung in der Kultur- und Wissenslandschaft. Er war seit dem ersten Tag Vorstandsmitglied der Friedenstein Stiftung Gotha, der Kulturstiftung Gotha und bekam 2002 das Ehrenbürgerrecht der Stadt Gotha verliehen.
„Es bewegt mich, dass wir Abschied nehmen müssen, denn wir haben einen Freund Gothas, einen Fürsprecher der Kultur und einen Förderer unseres internationalen Ansehens verloren, ich bin dankbar, dass ich ihm am 13. Februar 2025 noch einmal in Gotha begegnen durfte“, so Knut Kreuch.