Auswertung des Einsatzgeschehens der Feuerwehr Gotha 2024
Kameradinnen und Kameraden waren rund 4662 Stunden im Einsatz
Im Jahr 2024 kamen die Gothaer Feuerwehren im Stadtgebiet insgesamt 1020-mal zum Einsatz. Im Vergleich zum Jahr 2023 waren dies 139 Einsätze weniger. Zu dieser Gesamteinsatzzahl kommen noch 27 weitere Alarmierungen, bei denen die Feuerwehr Gotha zu den sogenannten überörtlichen Einsätzen als Stützpunktfeuerwehr ausrückte und welche in der Anzahl für das Stadtgebiet nicht erfasst werden. Dies bedeutet, dass die Stützpunktfeuerwehr Gotha durchschnittlich rund zweimal im Monat in anderen Gemeinden des Stützpunktfeuerwehrbereiches mit zum Einsatz kam. Im Jahr 2023 waren es 34 überörtliche Einsätze.
Brandgeschehen
Insgesamt gab es 145 Brände, was eine Verringerung von 21 Brandeinsätzen im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
Von den 145 Bränden sind 135 in die Kategorie Kleinbrände (mit nur einem Strahlrohr bekämpft) einzuordnen. Weiterhin löschte die Feuerwehr 10 Mittelbrände. Großbrände ereigneten sich 2024 in der Stadt Gotha nicht. Insgesamt fanden 52 Brände in Gebäuden statt.
Infolge der Brandeinsätze mussten 34 Personen über den sogenannten baulichen Rettungsweg (Treppenraum) und eine Person über die Drehleiter gerettet und zum Teil mit Verletzungen rettungsdienstlich versorgt werden. 2023 wurden 17 Personen über Treppenräume gerettet.
Erfreulich ist, dass auch im Jahr 2024 wieder keine Feuerwehrangehörigen in Ausübung ihrer Tätigkeiten bei den Brandeinsätzen verletzt wurden. Bedauerlicherweise kam nach vielen Jahren für eine Person infolge eines Wohnungsbrandes jede Hilfe zu spät.
In den anderen Kategorien waren dementsprechend 93 Einsätze zu verzeichnen, davon allein 34 Papiercontainer- und beispielweise noch 15 Fahrzeug- sowie 7 Vegetationsbrände (Gras, Hecken, Wald, Bäume).
Zu den 145 realen Bränden kommen noch einmal 119 Fehlalarme in den Kategorien „blinder Alarm“ (61), „böswilliger Alarm“ (7), „Fehlalarmierung durch automatische Brandmeldeanlage“ (47) und „sonstiger Grund“ (4). 2023 waren es insgesamt 188 Fehlalarme.
Bei den sogenannten böswilligen Alarmierungen handelte es sich um das vorsätzliche Auslösen eines Alarmgebers und eine missbräuchliche Verwendung des Notrufes 112. Diese Fehleinsätze werden auch bei der Polizei zur Anzeige gebracht und können dem Verursacher je nach Aufwand der Feuerwehr teuer zu stehen kommen.
Technische Hilfeleistungen
Im Bereich der technischen Hilfeleistung rückte die Feuerwehr Gotha zu 739 Einsätzen aus. Dies sind 39 Einsätze weniger als im letzten Jahr. Hinzu kommen noch 17 Fehlalarmierung in den Kategorien „blinder Alarm“ (14), „böswilliger Alarm“ (2) und „sonstiger Grund“ (1).
Der Bereich Tierrettung/-bergung nimmt mit insgesamt 198 Einsätzen wieder einen nicht unwesentlichen Teil der Hilfeleistungen ein. Der Bereich Türöffnung mit akuter Gefahr, also wo sich Menschen in Notlagen befinden, ist im Vergleich zum Vorjahr um 21 Einsätze auf 177 Einsätze angestiegen. Die Anzahl der Personen, die im Bereich der technischen Hilfe von der Feuerwehr gerettet wurden, lag 2024 bei 117. Davon mussten 96 Personen über das Treppenhaus, 8 Personen über die Drehleiter, 7 Personen über tragbare Leitern und 6 Personen über sonstige Rettungsgeräte, beispielsweise mittels hydraulischem Rettungsgerät, gerettet werden. Im Jahr 2023 waren es 128 gerettete Personen.
Insgesamt waren im Bereich der Technischen Hilfeleistung 186 verletzte, bzw. betroffene Personen zu verzeichnen, was einen Anstieg um 30 Personen im Vergleich zu 2023 bedeutet.
Bedauerlicherweise musste die Feuerwehr Gotha im Jahr 2024 auch 16 tote Personen im Aufgabengebiet der Technischen Hilfeleistung bergen, im Vorjahr waren es 26 Todesfälle. Auch bei den Einsätzen in der Technischen Hilfeleistung wurde im Jahr 2024 erfreulicherweise keine Einsatzkraft der Feuerwehr in Ausübung des Einsatzdienstes verletzt.
Allgemein
Insgesamt waren die Kameradinnen und Kameraden der Gothaer Feuerwehren rund 4662 Stunden im Einsatz. Im Jahr 2023 waren es 6255 Stunden. Dieser große Unterschied ist in den Großbränden begründet, welche sich im Jahr 2023 ereigneten.
Zudem wurden 127 Brandsicherheitswachen bei Veranstaltungen geleistet. Im Rahmen des Vorbeugenden Brandschutzes wurden 30 Stellungnahmen zu Bauanträgen abgegeben.
Insgesamt entstand bei allen Einsätzen, wo die Gothaer Feuerwehren Hilfe leisteten, ein geschätzter finanzieller Schaden in Höhe von rund 1,82 Millionen Euro. Im Jahr 2023 lag dieser Wert bei 1,74 Millionen Euro.
Die Zahl der aktiven Angehörigen der Einsatzabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren lag mit Stichtag vom 31.12.2024 bei 126, was im Vergleich zum Vorjahr erfreulicherweise wieder einen Zuwachs um 4 Kameradinnen und Kameraden bedeutet.
Die Jugendfeuerwehr Gotha hatte zum Jahresende 2024 insgesamt 71 Mitglieder, 15 Mädchen und 56 Jungen im Alter von 6 bis 18 Jahren. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr auch ein Mitglied mehr. Zudem konnten zwei Jugendfeuerwehrmitglieder in die Einsatzabteilung übernommen werden.